11 x 90°

(karto)grafische Untersuchung im urbanen Raum
90° + 90° - 90° + 90° + 90° - 90° + 90° + 90° - 90° + 90° + 90°

Am Papier ergibt die Formel eine geschlossene symmetrische Form. Nimmt man sie als Handlungs-anweisungund überträgt sie auf ein reales Straßennetz inklusive dessen Regelsystem, wird sie durch urbane Strukturen verzerrt und aufgerissen. Die gewachsene Anordnung und das Regelsystem der Straßenzüge verändern das mathematische Ornament. Die Raumbefahrung macht so Spezifiken des konkreten Raumes sichtbar. In ihrer Summe öffnen die Raumbezeichnungen den Blick auf die unterschiedliche Vernetzung von Gegenden. Straßen werden um Häuser herum, zu Häusern hin, unter Bergen, über Flüsse, aus Städten hinaus gebaut. Die Ornamentierung des Raumes auf Grundlage dieser Raumaneignung erzeugt einen ästhetischen Vergleich von Urbanisierungsprozessen. Folgt man der Linie in der mathematischen Berechnung führt das Ende zum Anfang, folgt man der Linie auf der Straße steht man am Ende meist an einem neuen Ort.

11 x 90° zeigt den Raster des urbanen Raumes und läßt die tatsächliche Verzerrung der Form(el) sichtbar werden.